Orthopädische Praxis am Paradeplatz

Dr. med. Reiner Jung

Facharzt für Orthopädie u. Unfallchirurgie

Orthopädie Praxis Dr. Jung Mannheim

Hyaluronsäuretherapie zur Behandlung von Arthrose

Gelenke sind die beweglichen Anteile unseres Bewegungsapparates. Die Gelenkflächen sind von 5-6mm dickem Gelenkknorpel überzogen, um das Gelenk befindet sich eine Gelenkkapsel. Die Gelenkkapsel bildet einen rundherum abgeschlossenen Hohlraum, die Gelenkhöhle. Sie ist mit einer viskösen Flüssigkeit gefüllt, der Synovialflüssigkeit („Gelenkschmiere“), die ein Produkt der Synovialhaut der Gelenkkapsel ist.

Die Gelenkflüssigkeit enthält vor allem Hyaluronsäure. Dies sind langkettige Zuckermoleküle, die in vielen Körpergeweben vorkommen und vielfältige Aufgaben erfüllen. Sie sind vor allen bekannt für ihre hohe Wasserbindefähigkeit und ihre Eigenschaft, ihre Viskosität unter Belastung zu ändern. Hyaluronsäuren schützen die Knorpelschicht der Knochen vor Verschleiß, versorgen den Gelenkknorpel mit Nährstoffen und wirken als „Stoßdämpfer“.

Als Arthrose bezeichnet man Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen des Gelenkknorpels. Je nach Stadium der Arthrose kann dies von oberflächlichen Veränderungen bis zu tiefgreifenden Defekten der Knorpelschicht reichen. Die Arthrose entwickelt sich meist langsam und schleichend. Sie tritt aber nicht nur im Alter auf, sondern kann unter anderem Übergewicht, mangelnde Bewegung, einseitige Belastung oder Fehlstellungen der Gelenke als Ursachen haben. Die Arthrose kann in allen Körpergelenken vorkommen, sie muss jedoch nicht zwangsläufig immer Beschwerden verursachen.

Aber auch die Gelenksflüssigkeit verändert sich krankheitsbedingt, sie wird dünnflüssiger und kann nicht mehr ihren Aufgaben als "Schmiere" des Gelenkes nachkommen. Es resultieren Schmerzen und Bewegungseinschränkungen, die immer stärker werden können.

Eine effektive Therapie der Arthrose ist deshalb die Behandlung der betroffenen Gelenke mit Hyaluronsäuren, wobei die Gelenksflüssigkeiten ersetzt oder ergänzt werden. Der Arzt spritzt die Hyaluronsäure direkt in den Gelenkraum, wo sie sich von alleine verteilt. Durch die Injektion der Hyaluronsäure in das betroffene Gelenk werden die Funktion und der Stoffwechsel in den Gelenken verbessert. Die natürliche Gelenksschmiere wird wieder hergestellt und Defekte der Knorpeloberflächen werden ausgeglichen, so dass sich die Gelenkfunktion nach Abschluss der Therapie meist wieder normalisiert.

Bei erfolgreicher Therapie kommt es zur Schmerzlinderung und das betroffene Gelenk kann wieder besser bewegt und belastet werden.

Bei großen Gelenken wird eine Behandlung mit fünf Injektionen im Abstand von jeweils einer Woche empfohlen. Teilweise muss die Dauer individuell angepasst werden. Eine Wiederholung der Injektionen sollte optimalerweise nach 6-12 Monaten erfolgen, da auch die erneuerte "Gelenkschmiere" mit der Zeit verbraucht wird.

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen für diese Therapie trotz des wissenschaftlichen Nachweises keine Kosten. Die meisten privaten Kostenträger erstatten die Hyaluronsäure-Behandlung.